Allgemein, Über uns

Wir setzen die Segel!

Im März 2020 erlebten wir den ersten Lockdown auf Sylt. Diese Zeit der Stille und Besinnung war der Auslöser zur Entstehung des Bürgernetzwerkes Sylt. Seit Dezember ist unsere Homepage endlich online und hat bereits  Tausende von Besuchern aus den entferntesten Winkeln des World Wide Webs begrüßen können.

Danke an Alle, die uns schon geschrieben haben!

Wir wünschen allen Syltern, Gästen, Sylt-Verbundenen und auf der Welt verstreuten Inselkindern ein gesundes und ereignisreiches Jahr 2021!

Wir Merrets wollen die Segel setzen und frischen Wind in die Inselpolitik bringen.

Danke für eure Unterstützung und

hoffentlich auf bald – auf Sylt!

Unser ausführlicherNeujahrsbrief:

Liebe Freunde und Freundinnen von Merret,

Die Coronakrise hält das „Sylter Schiff“ immer noch fest im Griff. Umso wichtiger ist es, JETZT den Kurs für danach einzustellen.

Unser Bürgernetzwerk Merret reicht´s hat sich in 2020 gebildet, um die Fahrtrichtung der Sylter Politik und Wirtschaft mitzubestimmen. Der Wind steht gut: Schliesslich gibt es im März in der Gemeinde Sylt eine Bürgermeisterwahl und die ganze Insel schaut gespannt in die Entwicklung der nahen Zukunft. Eine gute Zeit, um politische Forderungen aufzustellen und zwar an alle auf der ganzen Insel, die dieses Schiff lenken oder maßgeblich am Kurs beteiligt sind.

Die Lage ist kritisch. Das „Sylter Boot“ in dem wir Insulaner alle sitzen, droht in schwere See zu geraten. Der größte, unter Schleswig-Holsteinischer Flagge fahrende Wirtschafts-Tanker ist nämlich ohne Standortkoordinaten und Zielkurs im weiten touristischen Weltmeer unterwegs … er irrt quasi vollbeladen bei voller Fahrt herum.

Fünf Kapitäne streiten sich auf der Brücke ständig um Kurs und Ziel, die Ladung wird jedes Jahr grösser, die Mannschaft immer kleiner und manch einer ist schon unbemerkt über Bord gegangen … Und das Gefährlichste: von unbekannten Küsten kommen Piratenboote übers Meer, bis an die Zähne bewaffnet. Der Tanker steht unter Beschuss – die Mannschaft ist ernsthaft gefährdet, die Kapitäne noch mit sich beschäftigt. Die Wetterfrösche sagen schwere Stürme voraus.

Zu wenig Weitsicht, zu wenig Mut, keine Vision auf der Brücke.

Wer nimmt das Steuer JETZT in die Hand um die Insel wieder zu einen und auf konstruktiven, gemeinsamen Kurs zu bringen?

Während sich der Bauboom der vergangen Jahre in 2020 nochmals drastisch gesteigert hat, nach dem Frühjahrs-Shutdown die Insel von Besuchern überflutet wurde, die Autostau-Schlangen vom Bahnhof bis hinter Rantum reichten, Gäste am Abend kaum freie Restaurantplätze fanden und Sylter sich auf ihrer eigenen Insel immer mehr verloren fühlen, hat sich die Stimmung zwischen der Gemeinde Sylt und den anderen vier Inselorten List, Kampen, Wenningstedt und Hörnum weiter angespannt.

Zankapfel ist u.a. ein Großbauprojekt in List (Dünenpark) und der damit verbundene ROV (raumordnerische Vertrag), der von der Landesregierung eigens zur Beschleunigung des Investorenvorhabens auf der Insel durchgesetzt werden soll. Die vier „Landgemeinden“ haben den Vertrag unterzeichnet, die grössere Gemeinde Sylt hat die Unterschrift verweigert- und mehr noch- sie schickt sich an, gegen den ROV- und damit gegen Land und Nachbargemeinden eine Klage anzustrengen. Sie will sich so gegen ein, wie es scheint, von List und dem Land durchgedrücktes Eilverfahren wehren, dass objektiv für das Wohl der Gesamtinsel so nicht nötig gewesen wäre und gegen viele zuvor einmal vereinbarte Planungsgrenzen verstößt.(s. auch Faktencheck auf merret-sylt.de).

 

Die gute Nachricht: wir Bürger sind wieder mit an Bord! Was Politik nicht denkt, können wir denken, was Politik nicht angeht, können wir angehen, einfordern und Mut machen … Durch unsere Merretgemeinschaft gehen wir gestärkt ins neue Jahr.

Als Insulares Bürgernetzwerk wollen wir nun tun, was Politik bisher nicht tut.

Vieles hat eine letzte große Sylter Bürgerinitiative vor 25 Jahren schon versucht.

Die heutigen Zustände von Wohnraumverlust, Massentourismus und Verkehrskollaps waren schon bei damaliger politischer Weichenstellung deutlich vorauszusehen. Doch die Politik hatte sich mehrheitlich immer wieder klar für einseitige touristische Entwicklung, Planungsfreiheit im Baurecht und ständiges Wachstum entschieden, denn einschränkende Regelungen zum Schutz von Wohnraum hätten ja auch immer den eigenen Besitzstand betroffen.

Bis heute war offenbar keine/r der Verantwortlichen in Politik, Verwaltung, Touristik und Wirtschaft zu nachhaltigem, regulierendem Handeln bereit und so stecken wir in genau dieser vorhersehbaren Krise. Doch nun beklagen alle die verfahrene Situation. Sylt ist geschwächt durch Streit untereinander, Uneinigkeit – und dass jede Gemeinde meint,  trotz der Gefahren von Aussen (Klimawandel, Wirtschaftskrise, Ausverkauf der Insel) ihre eigenen Wege gehen zu können.

Sowohl Landes- und Kommunalpolitik als auch die Wirtschaft und Touristiker sehen dringenden Handlungsbedarf.
Aber können wir von den nahezu gleichen Entscheidungsträgern heute dazu kreative Lösungen erwarten?

Darin sehen wir nun auch eine Chance.
Was ist anders als vor 25 Jahren? Inzwischen ist die Dringlichkeit für einen Kurswechsel erheblich deutlicher geworden und ist viel mehr Syltern klar geworden- Klimawandel und Coronakrise lassen grüssen.

Als Bürgernetzwerk wollen wir uns deshalb gemeindeübergreifend vernetzten, stärken und informieren – wir werden selber zu den drängendsten Themen Gruppen bilden, uns sobald wie möglich wieder regelmäßig einmal im Monat treffen und weiterhin Mitstreiter werben und begrüßen!

Unser wichtigste Ziel ist es,  an einer Dialogkultur auf Sylt zu arbeiten, die die Insel als räumliche Einheit versteht und die Einwohner als Schicksalsgemeinschaft sieht, gegenüber den unsicheren Klima- und Wirtschaftsfragen der Zukunft und dem Ausverkauf der Insel.

Dazu laden wir Sie/Dich herzlich ein, mit aller Kraft beizutragen- aus Liebe zu Sylt!

Ein gutes, konstruktives  Neues Jahr wünscht,

Eure Merret