Wer genau wird Millionär im Sylter Immobilien-Poker?
Stell dir vor, du sitzt bei Günter Jauch und bist bis zur 1 Million Euro Frage gekommen.
Die zielt auf den Sylter Immobilienhandel ab ( im Vergleich zur Ferienvermietung und zum Baugewerbe, den anderen beiden wichtigen Wirtschaftszweigen der Insel)
Für die Beantwortung gibt er dir zwei Tipps:
Auf Sylt werden jährlich rund 250 Millionen Euro durch Ferienvermietung umgesetzt und im Baugewerbe sind es ebenfalls rund 250 Millionen Euro.
Wie hoch, lieber Kandidat ist der Umsatz der Immobilienwirtschaft auf Sylt?
Ebenfalls 250 Millionen?
Oder 420 Millionen?
Oder 800 Millionen?
Bingo! Es sind 800 Millionen Euro!
Und man darf staunen: 52 Millionen Euro fallen dabei für das Land ab (bei 6,5% Grunderwerbsteuer)
Das Unglaublichste aber wird deutlich, wenn man die Zahl in Relation setzt:
In Schleswig-Holstein beträgt das Gesamtaufkommen der Grunderwerbsteuer 735 Millionen, diese Summe wird auf einer Fläche von 15.763 Quadratkilometern erwirtschaftet (so groß ist unser schönes Land nämlich)
Nun wissen wir Sylter, dass unsere Insel die Größe von 99 Quadratkilometern hat. Was folgt daraus?
Die Insel Sylt erwirtschaftet auf nur 0,63% der Gesamtfläche 7% des gesamten Steueraufkommens des Landes in Bezug auf die Grunderwerbsteuer.
Diese Zahlen veranschaulichen, warum das Land praktisch kein Interesse daran hat, den Bauboom auf Sylt Einhalt zu gebieten. Ganz im Gegenteil, Dünenpark in List, Lanserhof und Dünenkrone werden genehmigt, indem man die rechtlichen Grundlagen dafür „angepasst“ hat (Regionalplan und Raumordnungsvertrag).
Und was wäre möglich, wenn du die 1 Million gewinnen würdest? Vieles – aber kein schönes Häuschen auf Sylt, das ist nämlich teurer.