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Merret jubiliert: „Sylt hat gewonnen!“

Beherbergungskonzept in der Gemeinde Sylt einstimmig verabschiedet – jetzt sollen andere sylter Gemeinden nachziehen.

„Bravo! Das wird der Insel auf ihrem Weg in die Zukunft sehr helfen.“ (Claus Ruhe Madsen)

 „Wieder ein Ort zum Leben.“ (Uwe Mantik)

Keitum.
Nachdem die Sylter Gemeindevertretung das Beherbergungskonzept am Donnerstag ohne Gegenstimme beschlossen hat, ist beim Bürgernetzwerk „Merret reicht’s“ die Freude groß. 

„Sylt hat gewonnen!“, erklärte Birte Wieda, die Initiatorin, im Anschluss an die Abstimmung. „All denen, die es in diesem Leben nicht mehr für möglich gehalten haben, dass sich auf Sylt etwas zum Besseren wendet, sei gesagt: Es geht eben doch! Wenn wir uns gegenseitig vertrauen und zusammentun.“

Auch Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Tourismusminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) zeigte sich erfreut. In einer email schrieb er direkt nach der Abstimmung an das Bürgernetzwerk: „Kaum war ich Minister, war ich auch schon bei euch auf Sylt. Bei der Veranstaltung ging es um das Beherbergungskonzept. Damals habe ich gesagt, die Insulaner müssen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen! Wir hier in Kiel können nur unterstützen. Und jetzt sehen wir das Ergebnis! Ich gratuliere. Bravo! Das wird Sylt auf seinem Weg in die Zukunft sehr helfen.“

Uwe Mantik, Stadtentwicklungsexperte bei der Unternehmensberatung CIMA und „Vater“ des Beherbergungskonzepts, sieht die Insel nun wieder auf Kurs: „Es wird nicht einfach. Es wird lange dauern. Aber es wird für Sylt als Ort zum Leben wieder eine Zukunft geben.“

Birte Wieda nutzte den Moment für ein paar persönliche Worte: „Ich bedanke mich bei allen, die diesen wichtigen Schritt möglich gemacht haben. Zuerst bei allen Kommunalpolitikern und -politikerinnen, dass sie die Einigkeit gezeigt haben, ohne die Sylt einfach nicht funktioniert. Unser Dank geht auch an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Verwaltung, die Wege aufzeigen, wie die Umsetzung möglich ist. Danke an Kreisbaudirektor Jansen für seine Beratung und Weichenstellung. Danke auch an Bürgermeister Häckel, der das entscheidende Gutachten bei Herrn Mantik von der CIMA in Auftrag gegeben hat, ohne das wir hier jetzt nicht feiern könnten. Herrn Mantik Dank für seine wiederholt deutlichen Worte nach seinen gründlichen Recherchen, denen sich nun auch die letzten Verzögerer und Zweifler beugen mussten. Ein besonderer Dank geht an Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen, der im entscheidenden Moment zu uns Merrets nach Sylt gekommen ist, um unseren Einsatz für das Beherbergungskonzept zu unterstützen. Und nicht zu vergessen: Danke an alle, die uns Merrets immer wieder motiviert haben, weiterzumachen. Seht, wie weit wir gekommen sind!“

Nun sei es sinnvoll und notwendig, sagte Wieda, dass sich auch die übrigen Sylter Gemeinden dem Beherbergungskonzept anschlössen: „List, Kampen, Hörnum und Wenningstedt/Braderup sollten dem guten Beispiel folgen.“ 

Wieda freute sich sichtlich über die neue „Vorbildfunktion“, die Sylt ab heute wieder übernehmen könne. Endlich trete die Insel wieder mit positiven Nachrichten in Erscheinung. „Sylt ist wieder ganz vorne. Diese Entwicklung

kann für andere Ferienorte und Gemeinden wegweisend sein. Syltrifizierung ist kein Schicksal. Man kann dieser Entwicklung entgegentreten. Man muss es allerdings wollen.“

Birte Wieda richtete gleichzeitig auch einen Appell Richtung Kiel:

„Die Landesregierung ist nun dringend aufgerufen, in Schleswig-Holstein für ein wirksames Zweckentfremdungsgesetz zu sorgen, um die letzte Gesetzeslücke zur Fehlnutzung von Dauerwohnraum für uns alle zu schließen.“