Mit einem Rucksack an Ideen und Wünschen verabschiedete MERRET Silke Backsen, die mit ihrer Klimaklage vorbildhaft für Menschen steht, die Verantwortung übernehmen.
Machen Frauen für Sylt die bessere (Kommunal)Politik?
Birte Wieda, Gritje Stöver, Ann Christin Nebel, Katrin Thies, Heike Werner, Margot Böhm und Moderatorin Susanne Matthiessen
Auf der Bühne jedenfalls machten sie mächtig was los. Merret reicht’s -Aus Liebe zu Sylt hatte fünf Insulanerinnen eingeladen, die bei der Wahl am 14. Mai in ihren Gemeinden antreten und selbstbewusst für ihre Ziele streiten. Nach diesem Abend ist wohl klar, dass man durchaus frischen Wind von den vielen neuen Frauen in der Kommunalpolitik erwarten kann.
Kalt und stürmisch war es draußen, genauso stürmisch ging es drinnen zu, allerdings bei deutlich angenehmeren Temperaturen. Vor dicht besetzten Reihen im Keitumer Friesensaal präsentierte sich Heike Werner als eine Art Wirbelwind für den SSW. Die Unternehmerin aus Westerland tritt zum ersten Mal an und listete überzeugend auf, was Sylt alles von den dänischen Nachbarn lernen könne. Von der Digitalisierung über den „hygge“ Zusammenhalt bis zur Jugendbetreuung.
Gritje Stöver, Spitzenkandidatin der CDU Ortsverband Gemeinde Sylt präsentierte sich als Frau der Realpolitik mit kritischem Blick auf das Beherbergungskonzept und realistischer Bilanz der vergangenen fünf Jahre, die von der Haushaltssperre geprägt waren.
Margot Böhm hat sich für Die Grünen in List auf Sylt große Ziele gesteckt, um Politik künftig anders zu denken und gestalten. Im Vordergrund müsse immer als erstes der Nutzen für die Bevölkerung stehen.
Ann Christin Nebel stellte klar, dass mit ihr und der CDU Hörnum definitiv keine Großbaustelle in Hörnum Nord oder anderswo im Süden an den Start kommt.
Und Katrin Thies Grüne Wenningstedt-Braderup will ihren Ort wieder ins Gleichgewicht bringen zwischen Tourismus, Dorfleben mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit in der Bauplanung
Birte Wieda, Gründerin von Merret reicht’s – Aus Liebe zu Sylt, mahnte die Dringlichkeit an, endlich zu gemeinsamen Lösungen zu kommen für die großen Probleme der Insel. Ihr Appell an die Politiker und Politikerinnen: Mehr Bürgerbeteiligung, mehr Nutzen ziehen aus den Kompetenzen in der Zivilgesellschaft. Mehr Gemeinsames.
Einig waren sich alle, dass insulares Handeln und Denken der Schlüssel für notwendige Veränderungen auf der Insel ist. Möglicherweise könnten gerade die Frauen einen neuen Versuch starten, über Parteigrenzen hinweg, einen neuen Planungsverband ins Werk zu setzen. Aufgaben gibt es genug. Vom Lister Schwimmbad bis zum Hörnumer Hafen ist da eine Menge dabei.
Die kurzweilige Veranstaltung – am Ende dann doch drei Stunden lang – wurde von der Buchautorin Susanne Matthiessen moderiert, die sichtlich Spaß hatte an Thema und GästInnen.
Auch Bürgermeister Nikolas Häckel blieb bis zum Schluss und fühlte sich sichtlich wohl.