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Medien machen Merret´s Meinung Mainstream-tauglich

Es ist Sommer. Die Temperaturen lassen zwar manchmal an Herbst denken, aber ansonsten ist es durchaus hitzig auf der Insel. In den Debatten, in der Stimmung, in der Presselandschaft.

Wie jedes Jahr schickten die großen Redaktionen ihre MitarbeiterInnen zur Recherche nach Sylt. Aber 2022 scheint ein Wendepunkt zu sein. Anstelle von Sonne, Strand, Promis und Partys – Lindners Hochzeit mal ausgenommen-  wecken in diesem Jahr Themen wie Overtourismus, Wohnungsnot und die Lebenswelten der Einheimischen das Interesse. Das liegt u.a. an der großen Medienresonanz zur Veröffentlichung eines Beherbergungskonzeptes, das die Gemeinde Sylt in Auftrag gab. Dem ersten und einzigen Masterplan für die Zukunft, wünschenswert für die gesamte Insel. Die Redakteure sprechen kaum mit den Sylter Politikern, aber alle treffen sich mit Mitgliedern aus dem Bürgernetzwerk „Merret reicht´s – Aus Liebe zu Sylt“,  als wenn sie in der Lage wären, die vielfältigen Probleme dieser Insel zu lösen. 

Gestern erschien die ZEIT und hier darf man lesen:

»Man wünscht sich einen intakten Lebensraum, in dem der Tourismus den Einheimischen ein gutes Auskommen bietet, und einen Alltag, der zu bewältigen ist« 

Birte Wieda in der – ZEIT –

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Auch der Stern schaut kritisch auf die Insel:

 „Wir erlebengerade, dass Sylt nicht nur eine Plattform sein kann für Tourismus. Die Insel sollte auch eine eigene glückliche, nicht ausgebeutete Bevölkerung haben. Und diese Bevölkerung sollte eine kulturelle Einheit bilden. Wenn man ohne die Bevölkerung klarkommen möchte, könnte man auch einfach eine künstliche Plattform ins Meer stellen mit Palmen und Strand und super Restaurants drauf. Aber so funktioniert das nicht.“                                                            Karen Wilthsire im  -STERN-

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Und der Redakteur des Spiegels hat wochenlang auf der Insel recherchiert und u.a. mit Silke v. Bremen gesprochen:

„… Man sei mit den Strukturen der Insel kaum in der Lage, die Probleme zu lösen, … »Wir brauchen einen Wandel,der mehr Bürgerbeteiligung ermöglicht.«Sie kritisiert die »deutliche Verflechtung vonWirtschaft und Politik«, ein Old-Boy-Network.»Viele plündern munter unser Sylter Sparbuch,Forderungen wie Gemeinwohl kommtin deren Kosmos gar nicht vor.« Die Folgenfür die demokratischen Strukturen auf derInsel seien fatal, weil es bald gar nicht mehrgenügend Insulaner für das Ehrenamt und politisches Engagement geben werde.“           Silke von Bremen im -SPIEGEL-   

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Fernsehberichte folgten:

„Es geht darum, dass wir die Sozialstrukturen erhalten können, damit wir auch die Stellen besetzen können – in den Schulen, Kitas-  die nötig sind, die da sind die aber nicht besetzt werden. Das ist leider so, das bröckelt alles weg.“

                                                                                                                                            Holger Bünte -Sat1-  

Hier der gesamte Beitrag (4 Minuten)

„Merret reicht´s“ ist kein kleines Bürgernetzwerk mehr, die beharrlichen Forderungen dringen langsam durch. 

Aber damit wir nicht in der Fülle der unbewohnten und unerschwinglich gewordenen Luxusimmobilien ersticken, muss sich etwas ändern und dazu gehört das Beherbergungskonzept. Der Masterplan muss auf den Weg gebracht werden. Man möchte den Politkern zurufen: „Fangt endlich an, die Probleme zu lösen. Es eilt.“ Dazu gehört allerdings Mut. Nach der Veröffentlichung im Mai ist die ist Entscheidung auf September verschoben worden. Vertagen, verschieben, verzögern, taktieren, das ist das Muster, mit dem die politischen Mehrheiten seit Jahren arbeiten. Hoffen wir, dass sich das ändert! 

Dazu eine wichtige Merretveranstaltung am 24. August, in Kürze kann man sich dafür anmelden (begrenzte Plätze!). Termin unbedingt vormerken!