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Merret bringt Politfrauen auf Touren

Im Rahmen ihrer „Tourismus-Tour“ über Land besuchte die Landtagsabgeordnete der Grünen Silke Backsen  kürzlich MERRET auf Sylt. Birte Wieda, Katrin Thies, Dennis Schaper und Silke v. Bremen informierten Silke Backsen (2.von Links), deren besonderes Interesse dem Beherbergungskonzept galt, das deutschlandweit ein großes Medienecho erhielt. Der Wunsch den Bau von Ferienwohnungen zu begrenzen -auf Sylt und an anderen wichtigen Tourismusstandorten- steht einer komplizierten Rechtssituation entgegen. MERRET steht auf dem Standpunkt, dass auch das Land den Einheimischen, die beim Verdrängungswettbewerb auf der Strecke bleiben, helfen kann. Damit Ferienwohnungen nicht in Zweitwohnungsbesitz umgewandelt werden, wäre ein Zweckentfremdungsgesetz für alle Tourismusstandorte in Schleswig-Holstein wünschenswert. Dennis Schaper von der Schutzstation Wattenmeer referierte über die langwierigen und schwierigen Wege auf Sylt mit dem Ziel eine bessere Nachhaltigkeit zu erreichen. Mit einem Rucksack an Ideen und Wünschen verabschiedete MERRET Silke Backsen, die mit ihrer Klimaklage vorbildhaft für Menschen steht, die Verantwortung übernehmen. Ein paar Tage später lud MERRET zu einer unterhaltsamen Podiumsdiskussion in den Friesensaal nach Keitum mit der Frage: Machen Frauen für Sylt die bessere (Kommunal)Politik? Birte  Wieda, Gritje Stöver, Ann …

Was ist das BHK?

Das Beherbergungskonzept (BHK) Zu viele Ferienwohnungen. Zieht Sylt die „Notbremse“? Vielen Zeitungen – bundesweit – war das neue „Beherbergungskonzept“ eine Schlagzeile wert. „Insel zu voll! Wie Sylt jetzt gegen den Tourismus vorgeht“ (Mopo), „Kommen schärfere Regeln für neue Ferienunterkünfte“ (RND), „Immobilienboom auf den Nordseeinseln: Sylthaft teuer“ (Spiegel), „Sylter wollen Tourismus begrenzen“ (Abendblatt) oder „Keine neuen Ferienhäuser mehr auf Sylt“ (Bild). Anlass war die Vorstellung eines neuen Gutachtens, das eine Begrenzung der Feriennutzung für unabdingbar hält, wenn die Infrastruktur der Insel auch weiterhin funktionieren soll. Worüber reden wir? Was ist das „Beherbergungskonzept“? Wie steht „Merret reicht’s – Aus Liebe zu Sylt“ dazu? Hier geben wir unsere Einschätzung ab. Am 3.Mai 2022 wurde anlässlich der Sitzung des Bauausschusses der Endbericht zum möglichen Beherbergunskonzept der Gemeinde Sylt durch die Beratungsgesellschaft CIMA vorgestellt. Das Beherbergungskonzept wäre dann, wenn verabschiedet, eine einheitliche rechtssichere Beurteilungsgrundlage für den Umgang mit Nutzungen, die der touristischen Beherbergung dienen. 

Was ist gut? Es handelt sich um eine bislang fehlende systematische, Erfassung der Ist-Situation von touristischem Angebot und dessen Einbettung in die baurechtlichen Zusammenhänge. Sie stellt …

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Wer genau wird Millionär im Sylter Immobilien-Poker? Stell dir vor, du sitzt bei Günter Jauch und bist bis zur 1 Million Euro Frage gekommen. Die zielt auf den Sylter Immobilienhandel ab ( im Vergleich zur Ferienvermietung und zum Baugewerbe, den anderen beiden wichtigen Wirtschaftszweigen der Insel) Für die Beantwortung gibt er dir zwei Tipps: Auf Sylt werden jährlich rund 250 Millionen Euro durch Ferienvermietung umgesetzt und im Baugewerbe sind es ebenfalls rund 250 Millionen Euro. Wie hoch, lieber Kandidat ist der Umsatz der Immobilienwirtschaft auf Sylt? Ebenfalls 250 Millionen? Oder 420 Millionen? Oder 800 Millionen? Bingo! Es sind 800 Millionen Euro! Und man darf staunen: 52 Millionen Euro fallen dabei für das Land ab (bei 6,5% Grunderwerbsteuer) Das Unglaublichste aber wird deutlich, wenn man die Zahl in Relation setzt: In Schleswig-Holstein beträgt das Gesamtaufkommen der Grunderwerbsteuer 735 Millionen, diese Summe wird auf einer Fläche von 15.763 Quadratkilometern erwirtschaftet (so groß ist unser schönes Land nämlich) Nun wissen wir Sylter, dass unsere Insel die Größe von 99 Quadratkilometern hat. Was folgt daraus? Die Insel Sylt  erwirtschaftet  …

Was ist das WEK?

Diese Abkürzung steht für das Wortungetüm „Wohnraumentwicklungskonzept“.  Dieses Konzept wurde vom Inselbauamt in enger Abstimmung mit den Inselgemeinden sowie mit Land und Kreis Anfang der 2010er Jahre erarbeitet. Es basiert auf dem Wohnraumentwicklungskonzept (WMK), welches vorab die Bedarfe der einzelnen Gemeinden ermittelt hatte. Im Wohnraumentwicklungskonzept definierten die Gemeinden zudem Potentialflächen (Teil B), um die Bedarfe zu realisieren. …und man beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Sicherung des Dauerwohnraumes (Teil A). Im Rahmen des WEKs wurden vier grundlegende Fachgutachten zu diesem Thema erstellt. Aus diesen resultierten klare Empfehlungen und Verpflichtungen für die Dauerwohnraumsicherung für die Gemeinden als Teil des WEKs. Das WEK selbst besteht aus zwei Teilen: Teil A „Einsatz öffentlichen Planungsrechtes und ergänzende privatrechtliche Absicherungen“ und  Teil B „Ermittlung neuer Potenzialflächen für Wohnungsneubau“. Der betrachtete Zeitraum reichte bis 2025. Das WEK wurde 2015 von allen fünf Inselgemeinden beschlossen. Danach begann – jedenfalls für den Betrachter – eine Phase der Grauzone. Es scheint, als wenn die Gemeinden den „wirtschaftlichen Vorteil“ des WEKs – nämlich die Möglichkeit über die engen Grenzen des Landesentwicklungsplanes hinaus Wohnraum zu bauen …

Was ist der ROV?

ROV Das Kürzel ROV steht für den Begriff Raumordnerischer Vertrag.  Einen Raumordnerischen Vertrag können Gemeinden untereinander oder aber mit dem Land schließen, um, wie es der Begriff sagt, den Raum zu ordnen.  Der Hintergrund ist der, dass die Gemeinden selbst entscheiden können, wo sie wie bauen möchten (sie haben sogenannte Planungshoheit). Sie müssen sich hierbei jedoch an die großräumigen Vorgaben des Landes orientieren, das diese Vorgaben im Landesentwicklungsplan (LEP) festgelegt hat.  Auf Sylt gilt aktuell (Stand 27.12.2020) der LEP aus dem Jahre 2010. Zwar ist er in Überarbeitung, doch dieser ist noch nicht ratifiziert.  Der LEP 2010 sieht vor, dass Gemeinden ohne zentralörtliche Funktion (auf Sylt sind dies alle Gemeinden bis auf Westerland und Tinnum) bis 2030 lediglich 10% mehr Dauerwohnraum bauen dürfen, als sie zum Jahresende 2017 bereits im Bestand hatten.  So hat das Land den Vorschlag unterbreitet, einen Raumordnerischen Vertrag mit den Gemeinden der Insel zu schließen, um sie aus dem engen Rahmen des LEPs „heraus zu lassen“. Die Gemeinden dürfen mit dem am 18.12.2020 geschlossenen ROV bis zum Jahre 2030 nun 2541 …