Alle Artikel in: Faktencheck

Bürgerbeteiligung Sylt

Dünenpark List- viele leere Versprechungen zeichnen sich ab

𝗘𝗶𝗻 𝗠𝗮𝗻𝗻, 𝗲𝗶𝗻 𝗪𝗼𝗿𝘁! 𝗟𝗶𝘀𝘁. 𝗪𝗮𝘀 Dünenpark Baulöwe 𝗠𝗮𝗿𝗰 𝗪𝗲𝗶𝗻𝘀𝘁𝗼𝗰𝗸 𝘃𝗲𝗿𝘀𝗽𝗿𝗼𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗵𝗮𝘁… 𝗨𝗻𝗱 𝘄𝗮𝘀 𝗱𝗮𝘃𝗼𝗻 𝗵𝗲𝘂𝘁𝗲 𝗻𝗼𝗰𝗵 übrig 𝗶𝘀𝘁. Für die Sylter Bevölkerung sollte in List so richtig viel rausspringen. Schwimmbad, Kita, Aula, Sportplatz. Doch die Schwimmhalle kommt schon mal nicht. Und falls die Kita für Lister Kinder tatsächlich gebaut wird, dann erst Jahre später. Die Aula? Der Sportplatz? Davon ist schon gar nicht mehr die Rede. Die Mieten für die Dauerwohnungen ohne Wohnberechtigungsschein? Werden schon vor dem Erstbezug um ein Drittel erhöht. Nicht mehr 10,50 € pro Quadratmeter sollen sie kosten, sondern 13,50 €. Was die extra geplanten Mitarbeiterwohnungen betrifft, da wurde die fest vereinbarte Obergrenze von 10,50 € inzwischen aufgegeben. Sie fällt ganz weg. Sylter Firmen müssen für ihre Mitarbeiter nun doppelt so viel zahlen wie vorher versprochen. Netto kalt werden diese Wohnungen nun auf einmal für 20 € pro Quadratmeter angeboten, schreibt die Sylter Rundschau – Nachrichten für die Insel Sylt. Außerdem soll das Kontingent dieser teuren Wohnungen aufgestockt werden. Ihr Anteil steigt von 25% auf 33%. Von den günstigen Wohnungen wird …

„Zurück in die Zukunft“ -mit Bürgerrat & Ruhe soll´s voran gehen

(Pressse-)Mitteilung an den Wirtschaftsminister SH, Claus-Ruhe Madsen, anlässlich seines Syltbesuches Mitte April 2024:   Lösungen für Sylt sind Lösungen für Schleswig Holstein wenn verlorener Wohnraum plötzlich wieder zu haben ist, bekommt der Lebensraum eine neue Chance  Ausgangssituation:  Sylt hat kein kleines Zipperlein, sondern steckt bis zum Hals in einer Funktionskrise. Oder, um im Bild zu bleiben: Sylt leidet an einer fortschreitenden Erkrankung: dem Übertourismus. Das ist – wie beim Weltklima – keine Propaganda, sondern Fakt und bringt eine ganze Reihe negativer Folgen und Herausforderungen für die Inselbewohner*innen mit sich. Fakten: Offiziell sieben Millionen Übernachtungen bei 18 000 Einwohnern, ergibt für Sylt einen Bettenindex (388), der neunmal höher ist als auf Mallorca(49), viermal höher als auf Rügen(100).  Das alles bei einer sechsunddreißig und zehnmal kleineren Inselgröße.   Die Sylter Bevölkerung hat seit 2011 kein nennenswertes Wachstum zu verzeichnen und das bei einem um 15% gesteigerten Wachstum im Bausektor. Die Zusammenhänge zwischen den Problemen Wohnraum- und Fachkräftemangel, Überlastung der Infrastruktur, kulturelle Verödung und touristische Übernutzung sind mittlerweile in großen Teilen der Bevölkerung und der Tourismuswirtschaft angekommen. Auf …

Merret bringt Politfrauen auf Touren

Im Rahmen ihrer „Tourismus-Tour“ über Land besuchte die Landtagsabgeordnete der Grünen Silke Backsen  kürzlich MERRET auf Sylt. Birte Wieda, Katrin Thies, Dennis Schaper und Silke v. Bremen informierten Silke Backsen (2.von Links), deren besonderes Interesse dem Beherbergungskonzept galt, das deutschlandweit ein großes Medienecho erhielt. Der Wunsch den Bau von Ferienwohnungen zu begrenzen -auf Sylt und an anderen wichtigen Tourismusstandorten- steht einer komplizierten Rechtssituation entgegen. MERRET steht auf dem Standpunkt, dass auch das Land den Einheimischen, die beim Verdrängungswettbewerb auf der Strecke bleiben, helfen kann. Damit Ferienwohnungen nicht in Zweitwohnungsbesitz umgewandelt werden, wäre ein Zweckentfremdungsgesetz für alle Tourismusstandorte in Schleswig-Holstein wünschenswert. Dennis Schaper von der Schutzstation Wattenmeer referierte über die langwierigen und schwierigen Wege auf Sylt mit dem Ziel eine bessere Nachhaltigkeit zu erreichen. Mit einem Rucksack an Ideen und Wünschen verabschiedete MERRET Silke Backsen, die mit ihrer Klimaklage vorbildhaft für Menschen steht, die Verantwortung übernehmen. Ein paar Tage später lud MERRET zu einer unterhaltsamen Podiumsdiskussion in den Friesensaal nach Keitum mit der Frage: Machen Frauen für Sylt die bessere (Kommunal)Politik? Birte  Wieda, Gritje Stöver, Ann …

Was ist das BHK?

Das Beherbergungskonzept (BHK) Zu viele Ferienwohnungen. Zieht Sylt die „Notbremse“? Vielen Zeitungen – bundesweit – war das neue „Beherbergungskonzept“ eine Schlagzeile wert. „Insel zu voll! Wie Sylt jetzt gegen den Tourismus vorgeht“ (Mopo), „Kommen schärfere Regeln für neue Ferienunterkünfte“ (RND), „Immobilienboom auf den Nordseeinseln: Sylthaft teuer“ (Spiegel), „Sylter wollen Tourismus begrenzen“ (Abendblatt) oder „Keine neuen Ferienhäuser mehr auf Sylt“ (Bild). Anlass war die Vorstellung eines neuen Gutachtens, das eine Begrenzung der Feriennutzung für unabdingbar hält, wenn die Infrastruktur der Insel auch weiterhin funktionieren soll. Worüber reden wir? Was ist das „Beherbergungskonzept“? Wie steht „Merret reicht’s – Aus Liebe zu Sylt“ dazu? Hier geben wir unsere Einschätzung ab. Am 3.Mai 2022 wurde anlässlich der Sitzung des Bauausschusses der Endbericht zum möglichen Beherbergunskonzept der Gemeinde Sylt durch die Beratungsgesellschaft CIMA vorgestellt. Das Beherbergungskonzept wäre dann, wenn verabschiedet, eine einheitliche rechtssichere Beurteilungsgrundlage für den Umgang mit Nutzungen, die der touristischen Beherbergung dienen. 

Was ist gut? Es handelt sich um eine bislang fehlende systematische, Erfassung der Ist-Situation von touristischem Angebot und dessen Einbettung in die baurechtlichen Zusammenhänge. Sie stellt …

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Wer genau wird Millionär im Sylter Immobilien-Poker? Stell dir vor, du sitzt bei Günter Jauch und bist bis zur 1 Million Euro Frage gekommen. Die zielt auf den Sylter Immobilienhandel ab ( im Vergleich zur Ferienvermietung und zum Baugewerbe, den anderen beiden wichtigen Wirtschaftszweigen der Insel) Für die Beantwortung gibt er dir zwei Tipps: Auf Sylt werden jährlich rund 250 Millionen Euro durch Ferienvermietung umgesetzt und im Baugewerbe sind es ebenfalls rund 250 Millionen Euro. Wie hoch, lieber Kandidat ist der Umsatz der Immobilienwirtschaft auf Sylt? Ebenfalls 250 Millionen? Oder 420 Millionen? Oder 800 Millionen? Bingo! Es sind 800 Millionen Euro! Und man darf staunen: 52 Millionen Euro fallen dabei für das Land ab (bei 6,5% Grunderwerbsteuer) Das Unglaublichste aber wird deutlich, wenn man die Zahl in Relation setzt: In Schleswig-Holstein beträgt das Gesamtaufkommen der Grunderwerbsteuer 735 Millionen, diese Summe wird auf einer Fläche von 15.763 Quadratkilometern erwirtschaftet (so groß ist unser schönes Land nämlich) Nun wissen wir Sylter, dass unsere Insel die Größe von 99 Quadratkilometern hat. Was folgt daraus? Die Insel Sylt  erwirtschaftet  …

Was ist das WEK?

Diese Abkürzung steht für das Wortungetüm „Wohnraumentwicklungskonzept“.  Dieses Konzept wurde vom Inselbauamt in enger Abstimmung mit den Inselgemeinden sowie mit Land und Kreis Anfang der 2010er Jahre erarbeitet. Es basiert auf dem Wohnraumentwicklungskonzept (WMK), welches vorab die Bedarfe der einzelnen Gemeinden ermittelt hatte. Im Wohnraumentwicklungskonzept definierten die Gemeinden zudem Potentialflächen (Teil B), um die Bedarfe zu realisieren. …und man beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Sicherung des Dauerwohnraumes (Teil A). Im Rahmen des WEKs wurden vier grundlegende Fachgutachten zu diesem Thema erstellt. Aus diesen resultierten klare Empfehlungen und Verpflichtungen für die Dauerwohnraumsicherung für die Gemeinden als Teil des WEKs. Das WEK selbst besteht aus zwei Teilen: Teil A „Einsatz öffentlichen Planungsrechtes und ergänzende privatrechtliche Absicherungen“ und  Teil B „Ermittlung neuer Potenzialflächen für Wohnungsneubau“. Der betrachtete Zeitraum reichte bis 2025. Das WEK wurde 2015 von allen fünf Inselgemeinden beschlossen. Danach begann – jedenfalls für den Betrachter – eine Phase der Grauzone. Es scheint, als wenn die Gemeinden den „wirtschaftlichen Vorteil“ des WEKs – nämlich die Möglichkeit über die engen Grenzen des Landesentwicklungsplanes hinaus Wohnraum zu bauen …

Was ist der ROV?

ROV Das Kürzel ROV steht für den Begriff Raumordnerischer Vertrag.  Einen Raumordnerischen Vertrag können Gemeinden untereinander oder aber mit dem Land schließen, um, wie es der Begriff sagt, den Raum zu ordnen.  Der Hintergrund ist der, dass die Gemeinden selbst entscheiden können, wo sie wie bauen möchten (sie haben sogenannte Planungshoheit). Sie müssen sich hierbei jedoch an die großräumigen Vorgaben des Landes orientieren, das diese Vorgaben im Landesentwicklungsplan (LEP) festgelegt hat.  Auf Sylt gilt aktuell (Stand 27.12.2020) der LEP aus dem Jahre 2010. Zwar ist er in Überarbeitung, doch dieser ist noch nicht ratifiziert.  Der LEP 2010 sieht vor, dass Gemeinden ohne zentralörtliche Funktion (auf Sylt sind dies alle Gemeinden bis auf Westerland und Tinnum) bis 2030 lediglich 10% mehr Dauerwohnraum bauen dürfen, als sie zum Jahresende 2017 bereits im Bestand hatten.  So hat das Land den Vorschlag unterbreitet, einen Raumordnerischen Vertrag mit den Gemeinden der Insel zu schließen, um sie aus dem engen Rahmen des LEPs „heraus zu lassen“. Die Gemeinden dürfen mit dem am 18.12.2020 geschlossenen ROV bis zum Jahre 2030 nun 2541 …