Alle Artikel in: Aktuelles

Hier veröffentlichen wir die aktuellsten Infos, Leserbriefe, Statements

„Wenn Merret mal die Sylter fragt…“

Wie die Insulaner über den Bauboom, die Nutzungskontrollen und den Overtourismus wirklich denken.  𝗗𝗶𝗲 𝗪𝗮𝗿𝗻𝘂𝗻𝗴 𝗸𝗮𝗺 𝗽𝗲𝗿 𝗲𝗺𝗮𝗶𝗹 𝘂𝗻𝗱 𝘁𝗿𝘂𝗴 𝗱𝗶𝗲 Ü𝗯𝗲𝗿𝘀𝗰𝗵𝗿𝗶𝗳𝘁 „𝗢𝗳𝗳𝗲𝗻𝗲𝗿 𝗕𝗿𝗶𝗲𝗳“.  „𝙃𝙖𝙗𝙚𝙣 𝙎𝙞𝙚 𝙨𝙘𝙝𝙤𝙣 𝙢𝙖𝙡 𝘽𝙧𝙤𝙩 𝙜𝙚𝙠𝙖𝙪𝙛𝙩 – 𝙤𝙝𝙣𝙚 𝙂𝙚𝙡𝙙?“ Wieder viel Hungertuch, Blaulicht und Angstmacherei in Teil 2 der Kampagne der Sylter Tourismuswirtschaft und des Verein Sylter Unternehmer. Wieder prophezeien die Geschäftsleute ein Weltuntergangsszenario für unsere Heimatinsel, in der sich künftig niemand mehr „sein Brot“ leisten könne, sollten die Baunutzungskontrollen und die Kritik am übersteigerten Tourismus fortgesetzt werden. „Blindwütig und lebensfremd“ sei das. Und der „Sylt Tourismus Verband“ setzt sogar noch eins drauf und sieht in „Merret reicht’s“ gar die Schuldigen für den künftigen Niedergang der Insel und behauptet, Merret sei bereit, den Tourismus bis auf 70% nach unten zu fahren, „mit allen absehbaren Folgen für die Wirtschaft und die hiesige Bevölkerung.“  Diese „Offenen Briefe“ ohne Adressaten und ohne Unterschrift zeigen einmal mehr, wie schwierig es ist, auf Sylt offen über Overtourismus und seine Folgen zu diskutieren. Die Reaktion ist immer gleich. Möglichst nichts ändern. Andersdenkende diffamieren und als „Ideologen“ abstempeln. …

„B-Plan 28“ –  Wie Sylt die illegale Ferienvermietung in den Griff bekommen will

Mit neuen Bebauungsplänen soll die Quadratur des Kreises gelingen: Mehr Wohnungen für Insulaner, ohne die Ferienvermietung ernsthaft zu gefährden. Ein bisschen Rätselraten ist immer noch dabei. 11.000 Ferienwohnungen soll es auf Sylt geben und davon sollen rund ein Drittel „nicht genehmigungsfähig“ sein, so drückt es Kreisbaudirektor Jansen aus. Die Sylter Unternehmer befürchten sogar 70% illegalem Bestand. Auf gut Deutsch: Sollte die Kreisbaubehörde mehr als die Hälfte der Sylter Feriendomizile stilllegen, würde das beispiellose finanzielle Verluste für die Insel nach sich ziehen. Aber wie organisiert man das Ferienwohnen künftig rechtssicher? Welche Einheiten sind zu retten? Und wie? Blaupause „B-Plan 28“ Der offizielle Weg, der nun beschritten wird, führt über die Bebauungspläne. In einem sogenannten „B-Plan“ legt die Gemeinde die Nutzungsmöglichkeit der Grundstücke rahmensetzend fest. So ein Plan gilt in der Regel für ein abgegrenztes Gebiet innerhalb einer Stadt oder einer Gemeinde, das mehrere Straßenzüge umfasst. Am B-Plan kann man erkennen, ob sich Grundstücke in einem „reinen Wohngebiet“, in einem „allgemeinen Wohngebiet“ oder etwa in einem Gewerbegebiet befinden, mit wie vielen Stockwerken oder in welcher Höhe ein …

Die aktuelle, populistische Infokampagne der Sylter Unternehmer schürt Panik

Merret macht den Faktencheck: Im Briefkasten ist was los. Der Infoflyer der Sylter Wirtschaftsverbände wurde inselweit verschickt und ist mit Schockbotschaften gespickt. (Hier als pdf zu lesen: Flyer-Nutzungskontrollen-Final) „Jeder Vermieter ist bedroht“, „Jeder zweite Betrieb ist gefährdet“, „Jeder Sylter hat Nachteile“… Das alles garniert mit Ausrufezeichen, optischen Warnschildern und Brachialkommunikation. Ein Jahr nach Beginn der Nutzungskontrollen durch die Kreisbaubehörde gehen die Sylter Wirtschaftsverbände in die Offensive und starten auch eine Kampagne im Internet.  Verantwortlich zeichnen der Verein Sylter Unternehmer, der Hotel- und Gaststättenverband Sylt und der Sylt Tourismus Verband. Sie fahren schwere Geschütze auf.  „Es droht die Entstehung von Rolladensiedlungen durch Leerstand“, „Verlust von Infrastruktur, zum Beispiel Krankenhaus, Kindergarten, Feuerwehr, ÖPNV“, „Soziale Spaltung durch Unfrieden, zum Beispiel durch Denunziation“, „Arbeitsplätze sind bedroht“… Der Infoflyer vermittelt den Eindruck: Sylt ist auf direktem Weg in den Ruin.  Nicht als Panikmacher, sondern als „Impulsgeber“ will man sich verstanden wissen. Doch kein Impuls, sondern eine deutliche Drohung steht im Zentrum der Aktion des Vereins Sylter Unternehmer: Sollte die Kreisverwaltung weiterhin aktuelles Recht auf der Insel durchsetzen, drohen „Verlust von …

Wie Sylt gegen illegale Ferienwohnungen vorgeht- DLF berichtet

Die Sommersaison 2024 wird auf Sylt eine ganz besondere sein. Zum ersten Mal steht nicht mehr jede Ferienwohnung zur Verfügung, denn die Kreisbaubehörde hat bereits einige stillgelegt. Die negativen Folgen eines ausufernden Tourismus auf Deutschlands beliebtester Ferieninsel sollen künftig begrenzt werden. Deutschlandfunk-Korrespondent Jörn Schaar hat zum Start in die Urlaubssaison auf der Insel umgehört und auch mit Merret-Gründerin Birte Wieda gesprochen. Seine Radioreportage ist hier dokumentiert.

„Zurück in die Zukunft“ -mit Bürgerrat & Ruhe soll´s voran gehen

(Pressse-)Mitteilung an den Wirtschaftsminister SH, Claus-Ruhe Madsen, anlässlich seines Syltbesuches Mitte April 2024:   Lösungen für Sylt sind Lösungen für Schleswig Holstein wenn verlorener Wohnraum plötzlich wieder zu haben ist, bekommt der Lebensraum eine neue Chance  Ausgangssituation:  Sylt hat kein kleines Zipperlein, sondern steckt bis zum Hals in einer Funktionskrise. Oder, um im Bild zu bleiben: Sylt leidet an einer fortschreitenden Erkrankung: dem Übertourismus. Das ist – wie beim Weltklima – keine Propaganda, sondern Fakt und bringt eine ganze Reihe negativer Folgen und Herausforderungen für die Inselbewohner*innen mit sich. Fakten: Offiziell sieben Millionen Übernachtungen bei 18 000 Einwohnern, ergibt für Sylt einen Bettenindex (388), der neunmal höher ist als auf Mallorca(49), viermal höher als auf Rügen(100).  Das alles bei einer sechsunddreißig und zehnmal kleineren Inselgröße.   Die Sylter Bevölkerung hat seit 2011 kein nennenswertes Wachstum zu verzeichnen und das bei einem um 15% gesteigerten Wachstum im Bausektor. Die Zusammenhänge zwischen den Problemen Wohnraum- und Fachkräftemangel, Überlastung der Infrastruktur, kulturelle Verödung und touristische Übernutzung sind mittlerweile in großen Teilen der Bevölkerung und der Tourismuswirtschaft angekommen. Auf …

Ein besseres Sylt für Alle! SR-Interview mit Birte Wieda

Am 21. März 2024 erschien als Reaktion auf einen Artikel in „Der Spiegel“ in der Sylter Rundschau  ein Interview mit Birte Wieda. Der Platz in der Zeitung reichte nicht aus für einen vollständigen Abdruck. Für die Dokumentation hier noch einmal das komplette Interview, das Barbara Glosemeyer geführt hat. 𝗟𝗮𝘂𝘁 𝗦𝗣𝗜𝗘𝗚𝗘𝗟 𝗵𝗮𝗯𝗲𝗻 𝗦𝗶𝗲 𝗴𝗲𝘀𝗮𝗴𝘁, 𝗱𝗮𝘀𝘀 𝗦𝗶𝗲 𝗵𝗮𝗱𝗲𝗿𝗻, 𝘄𝗲𝗶𝗹 𝗦𝗶𝗲 𝘃𝗶𝗲𝗹𝗲 𝗕𝗲𝘁𝗿𝗼𝗳𝗳𝗲𝗻𝗲 𝗮𝘂𝗰𝗵 𝗽𝗲𝗿𝘀ö𝗻𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗸𝗲𝗻𝗻𝗲𝗻. 𝗜𝘀𝘁 𝗱𝗮𝘀 𝘀𝗼? Ja. Und die Auswirkungen sind zum Teil sehr bitter. Aber viele haben durh die absurde Immobilienpreisentwicklung eben auch schon die Insel verlassen. Wir wussten alle, das das mal ein Ende haben muss. Die jetzige Problemlage ist ja nicht neu. Sie ist dadurch zugespitzt, dass nötige Planungsanpassungen in der lokalen Politik nie die nötige Mehrheit gefunden haben. Das hat alles immer komplizierter und nachteiliger für alle jetzt Betroffenen gemacht. Die Bau- und Städteplanung wurde in der Politik nie mit dem ausreichenden Ernst behandelt und damit auch nicht in die Bevölkerung kommuniziert, das habe ich in meiner Legislaturperioden Bauausschuss Sylt Ost schon Ende der 90 er Jahre merken müssen. Ort- und …

Illegale Ferienvermietung – Blick nach vorn – Sylt erlebt eigene Zeitenwende

Ja. Spätestens jetzt ist man aufgewacht im Verein der Sylter Unternehmer, beim Dehoga, bei den großen Vermietagenturen, in der Kommunalpolitik, in den Banken, den Notariatskanzleien und Maklerbüros. Der Kreis Nordfriesland macht tatsächlich ernst und geht stringent gegen illegale Ferienvermietung vor. Es trifft fast alle. Auch die, die gar nicht vermieten, aber ihre Keller, Spitzböden, Gartenschuppen und Garagen ohne Genehmigung zu Wohnzwecken ausgebaut haben. Es tritt ein, was niemand ernsthaft erwartet hat: Das Wuchern kommt an sein Ende. Die Konsequenzen sind bitter: Existenzen sind bedroht. Finanzierungen platzen. Investments stehen plötzlich infrage. Großprojekte müssen überdacht werden.  Die Zahl der Betroffenen geht in die Tausende. Allein auf der Insel. Die Behörden legen jetzt schonungslos offen, wie eklatant geltendes Recht missachtet wurde, mit welcher Selbstverständlichkeit in eine Hausscheibe drei Ferienapartments gequetscht wurden, aus einem Wohnhaus im Handumdrehen ein Ferienhaus wurde. Aber nicht nur unsere Insel ist davon betroffen. Auch in Sankt Peter, auf den Nachbarinseln, in ganz Nordfriesland werden zum Entsetzen der Eigentümer und Eigentümerinnen Objekte stillgelegt. Das ist eine Zeitenwende.  +++ Die Insel entmietet ihre Kinder +++ Jahrzehntelang …

Merret unterstützt Volksbegehren zum Bürgerentscheid in SH

Das Volksbegehren „Rettet den Bürgerentscheid“ in Schleswig-Holstein war erfolgreich und hat weit mehr Unterschriften als erforderlich gesammelt. Insgesamt wurden 27.595 Unterschriften gesammelt und dem Landtag übergeben, obwohl nur 20.000 Unterschriften erforderlich waren. Das Bündnis „Merret reicht’s – Aus Liebe zu Sylt“ war von Anfang an Teil dieses Bündnisses und hat einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der Bürgerrechte in Schleswig-Holstein geleistet. Birte Wieda, die Initiatorin des Bürgernetzwerks „Merret reicht’s – Aus Liebe zu Sylt“, betont die Wichtigkeit dieses Schrittes für das Vertrauen der Bürger in die Regierung. Die gesetzliche Beschränkung der Bürgerbeteiligung wird als Misstrauen gegenüber den Bürgern und Wählern betrachtet. Gerade in einer Zeit, in der Politikverdrossenheit wächst und gemeinschaftliche Lösungen für wachsende Probleme benötigt werden, ist dies ein bedenkliches Signal. Das Bündnis „Rettet den Bürgerentscheid“ hat die Unterschriften in nur fünf Monaten gesammelt, obwohl dafür eigentlich zwölf Monate vorgesehen waren. Damit beantragt die Initiative die Behandlung ihrer Forderungen und einer Gesetzesänderung im Landtag. Die Vertrauenspersonen des Bündnisses, Serpil Midyatli (SPD), Claudia Bielfeldt (BUND SH) und Claudine Nierth (Mehr Demokratie), haben die Unterschriftenlisten gemeinsam mit …

Inseltour mit der Innenministerin – Mehr geht nicht!

Was, wenn ein akkurat ausgearbeiteter Tagesplan kurzfristig geändert werden muss, die Themenliste lang, die Diskussionen kontrovers und der Gast Sylt und die Sylter Sorgen noch nie persönlich in Augenschein genommen hat? „Man hat einen Plan B in der Tasche und macht das Beste daraus“, meinte die Gründerin des Sylter Bürgernetzwerkes Birte Wieda, froh über den Besuch der Innenministerin von Schleswig-Holstein Dr. Sabine Sütterin-Waack am Donnerstag.  Die Themen: Der Sylter Wohnraummangel und mögliche Lösungen, die Überkapazität an Ferienobjekten und Zweitwohnsitzen und die Modelle für mehr Demokratie und eine bessere Sylter Zusammenarbeit. Die Sylter Sorgen wurden an diversen Beispielen aufgezeigt und mit Experten und Kommunalpolitikern unterschiedlicher Parteien diskutiert: „Was in der knappen Zeit und angesichts der Themendichte möglich war, haben wir in guter Atmosphäre vermitteln können. Wir haben unsere ,Sylter Briefe‘ überreicht, in denen wir jede einzelne Problemlage, die im Kompetenzbereich des Ministeriums liegt, aufgezeigt und Lösungsansätze skizziert haben. Die Ministerin hat die Dramatik der Lage auf Sylt verstanden. Auch dass etliche Themen direkte Unterstützung vom Land brauchen. Wenn auf unserer Insel Lösungen gefunden werden, dann können …

Nach der Wahl: Merret fordert Planungsverband.

Es gab am 14. Mai 2023 wenig Grund zum Jubeln, als die Wahlergebnisse langsam bekannt wurden. Weder gab es eine ausreichende Wahlbeteiligung auf der Insel, noch haben sich die politischen Kräfte entscheidend verschoben. Deshalb fordert „Merret reicht’s“ einen inselweiten gemeinsamen Planungsverband Das Bürgernetzwerk „Merret reicht’s“ fordert nach der Kommunalwahl ein inselweites Bündnis aller politischen Kräfte. „Die politische Welt auf Sylt ist durch Stärkung der Oppositionen in den Gemeinden noch bunter geworden“, resümiert Gründerin Birte Wieda am Tag nach der Wahl, „umso wichtiger wird die Zusammenarbeit in einem insularen Planungsverband. Es gibt viele Kräfte, aber es gibt nur ein Ziel: eine lebenswerte Insel.“ Dass so viele kleinere Parteien und Wählergemeinschaften zulegen konnten, sei ein positives Signal für alle, die sich Veränderungen gewünscht hätten. „Wir gratulieren den Gewinnern “, so Birte Wieda. „Das Alte und das Festgefahrene lässt sich auf Sylt nur langsam auflösen. Aber alle haben mittlerweile verstanden, dass wir neue, funktionierende Konzepte brauchen, die dem Gemeinwohl zugutekommen.“ Mit der neuen Zusammensetzung aller Gemeindevertretungen sei hoffentlich auch der Weg für mehr insulare Zusammenarbeit frei, die die …