Autor: Merret Sölring

Trotz vieler Einsprüche noch keine Einsicht im Ausschuss

162 x Einspruch gegen den B-Plan 28. – BRAVO. Der Bauausschuss will trotzdem mit dem Kopf durch die Wand: CDU und SWG halten mit 7 Stimmen am Entwurf zum B-Plan 28 fest; SPD, Grüne und SSW stimmten dagegen, der Vertreter der „Insulaner“, enthielt sich. Die finale Entscheidung soll im Oktober 2025 in der Gemeindevertretung fallen.  Merrets Kommentar: Worum es in der Sache geht, ist klar – und größer als ein einzelnes Plangebiet: Der B-Plan 28 würde in einem kleinen Westerländer Wohngebiet Ferienwohnnutzung massiv ausweiten. Die jetzt vorliegende Fassung ermöglicht laut Sitzungsvorlage rund 70 zusätzliche Ferienwohnungen. Hinzu kommen Regelungen wie Keller- und Spitzbodennutzung als Aufenthaltsräume sowie bis zu drei Wohneinheiten pro Adresse (eine vierte, wenn eine davon Dauerwohnung ist). Das ist faktisch eine Abkehr vom Vorrang des Dauerwohnens und ignoriert die Beschlüsse zu Beherbergungs- und Wohnraumentwicklungskonzept. Besonders problematisch ist der Signalcharakter: Der B-Plan 28 wird – ob gewollt oder nicht – zur Blaupause für die gesamte Insel. Die Politik schafft Fakten für die Zukunft der Insel, die sich nicht mehr zurückdrehen lassen. Dabei wird vergessen: Politik …

Nur Handeln kann helfen- Teil 2: der Regionalplan

Liebe Merrets, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer für den Erhalt der Inseln und Halligen Nordfrieslands als Lebensraum! Es gibt seit fünf Jahren eine freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen Bürgerinitiative von Sylt, Föhr, Amrum, Sankt Peter Ording und Büsum. (https://westkuestenallianz-sh.org). Aufgrund der Gemeinsamkeit von Sorgen und Beobachtungen an unseren Standorten, haben wir uns 2020 zur „Westküstenallianz“ zusammengefunden und nun beschlossen, Euch alle zu informieren und zur aktiven Mithilfe aufzurufen! Erst kürzlich baten wir um Eure Stellungnahme zum Sylter B-Plan 28. Nun geht es um die ganze Region Nordfriesland. Erneut wird dringend die Unterstützung jedes/jeder Einzelne/n von Euch gebraucht. Darum geht es uns heute: Das Land Schleswig-Holstein hat den 2. Entwurf der Neuaufstellung der Regionalpläne für die Planungsräume I, II und III veröffentlicht. Darin sind unsere Inseln und Halligen als touristische Schwerpunktregionen aber auch als Lebensräume für eine ansässige Bevölkerung aufgeführt. Die Probleme, die bei dieser parallelen Nutzung unserer Heimatregion auftreten können, sind gut beschrieben, wir halten es allerdings für äußerst notwendig, noch einige Vorschläge zur Verbesserung einzubringen. Jeder/jede Bürger-in kann bis zum 08.August 2025 Stellungnahmen in schriftlicher oder elektronischer …

„Einspruchsfrist nutzen!“ Bürgernetzwerk ruft zum Widerstand gegen B-Plan 28 auf

Jetzt Musterbriefe zur Stellungnahme hier downloaden und absenden! Westerland Mit der Veröffentlichung des Bebauungsplanentwurfs Nr. 28 durch die Gemeinde Sylt begann am 9. Juli 2025 eine vierwöchige Frist zur öffentlichen Auslegung. Die Bürgerinitiative „Merret reicht’s – Aus Liebe zu Sylt“ appelliert an alle Interessierten, „dringend und sofort“ von ihrem Recht auf Stellungnahme Gebrauch zu machen. „Dieser Bebauungsplan darf so nicht beschlossen werden“, so Birte Wieda, Gründerin der Initiative. „Er ermöglicht eine erhebliche Ausweitung der Ferienwohnnutzung in einem bislang von Dauerwohnungen geprägten Gebiet und widerspricht allen zuvor beschlossenen Konzepten der Gemeindevertretung.“ (Download: Entwurf B-Plan 28, Gemeinde Sylt ) Worum geht’s? Es geht um die Verhinderung des B-Plans 28, wie er jetzt beschlossen werden soll. Es geht um eine der letzten funktionierenden Nachbarschaften in Westerland. Es geht um den Schutz von Dauerwohnraum, der mit dem Entwurf des neuen Bebauungsplans 28 im Norden von Westerland keine Überlebenschance mehr hat. Wenn dieser Entwurf durchkommt, wie jetzt geplant, dann fallen alle Schranken, dann stehen dem ungebremsten Ferienwohnungsbau künftig alle Türen offen. Die Einspruchs-Frist läuft vom 09.07. bis 11.08.: vier Wochen …

Nach Sticheleien kommt nun die Stichtagsregelung zur Nutzung von Ferienwohnungen

📢 Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Stichtagsregelung bringt Klarheit bei Ferienwohnungen  Was ist passiert? Nach jahrelanger Unsicherheit gibt es nun eine entscheidende Wende im Streit um die vielen ungenehmigten Ferienwohnungen auf Sylt und im gesamten Kreis Nordfriesland. Der Kreis hat gemeinsam mit dem Innenministerium Schleswig-Holstein eine rechtliche Auslegung vorgelegt, die es Besitzern alter Ferienwohnungen ermöglicht, diese ohne zusätzliche Genehmigung weiterhin legal zu betreiben – unter bestimmten Voraussetzungen. 📜 Die Details laut Kreis Nordfriesland: Für Wohnungen, die vor dem 1. August 1962 (bzw. vor dem 1. Januar 1977 in unbeplanten Innenbereichen) genehmigt wurden und nachweislich bereits damals zu Ferienzwecken genutzt wurden, ist keine Umnutzungsgenehmigung mehr erforderlich. Die Nutzung gilt hier als Teil der ursprünglichen Wohnnutzung. Diese Lösung betrifft vor allem alte Immobilien, oft noch im Besitz Sylter Familien. Voraussetzung: keine nachträglichen baulichen Änderungen ohne Genehmigung, keine späteren neuen Genehmigungen, die die Altgenehmigung ersetzen. Was bedeutet das für Sylt? ✅ Entlastung der Verwaltung: Weniger Anträge, klarere Zuständigkeiten ✅ Rechtssicherheit für Eigentümer: Besonders für jene, die Ferienwohnungen seit Jahrzehnten betreiben ✅ Erhalt alter Häuser: Diese Regelung kann …

Hält Haltermann Wort?

Gemeinwohl vor Einzelinteressen – was die Sylter jetzt von der neuen Bürgermeisterin Tina Haltermann erwarten dürfen Mit Handschlag, Urkunde und anhaltendem Applaus ist Tina Haltermann an der Spitze der Gemeinde Sylt vereidigt worden. Die parteilose Verwaltungsfachwirtin hatte sich zuvor in der Stichwahl mit 55,6 Prozent der Stimmen gegen Markus Gieppner durchgesetzt und trat ihr Amt offiziell zum 1. Mai an. Wer ist Tina Haltermann? Haltermann stammt aus der Nähe von Plön, ist 46 Jahre alt, Verwaltungsfachwirtin, und eine, die zuhören kann: So beschreibt sich Haltermann selbst auf ihrer Kampagnen­seite. Sie führte lange das Tourismus-Controlling des Inselservice, ehe sie 2023 ins Rathaus wechselte. Jetzt will sie „kompetent Verantwortung übernehmen, nachhaltig entwickeln und gemeinschaftlich gestalten“. Haltermann übernimmt ein Rathaus, das nach der Abwahl ihres Vorgängers und den Dauerdebatten um illegale Ferien­wohnungen immer noch im Ausnahmezustand arbeitet. Sie trat zwar ohne Parteibuch an, wurde jedoch von der CDU unterstützt. Der Verein Sylter Unternehmer sprach sich öffentlichkeitswirksam für Haltermann aus. Warum Sylt jetzt eine starke Interessenvertretung braucht Sylt ist längst zum Symbol für die Spannung zwischen mächtigen Akteuren im Ferien­geschäft …

Merret´s Wünsche zum Neuen Jahr

Einen guten Rutsch ins neue Syltjahr –  Mit den besten (Wunsch-)Nachrichten für 2025 Wir freuen uns auf das neue frische Jahr und wünschen allen Insulanern und unseren Gästen viele positive Nachrichten. Rückblicke gab es schon genug. Deshalb will Merret heute den Ausblick wagen. Merret feiert im Sommer ihren fünften Geburtstag. Ein schöner Anlass, um einen Blick auf die Schlagzeilen zu werfen, die wir uns für 2025 wünschen. Man muss nur fest daran glauben, dann werden sie auch wahr.  (Achtung Satire) Andreas Kammholz baut Alten Gasthof in List wieder auf Exakt zwei Jahre ist es her, dass der Morsumer Andreas Kammholz den Alten Gasthof in List illegal abreißen ließ, nun wird das historische Gebäude detailgetreu wieder aufgebaut. Der Bauunternehmer hatte ursprünglich vor, dort ein Apartmenthaus mit Ferienwohnungen zu errichten. Doch die Proteste rissen nicht ab, die Widerstände waren zu groß. In der Folge kämpfte er mit Auftragsmangel und Ansehensverlust. Bis heute gilt Kammholz auf der Insel als „Persona non grata“. Das Grundstück in List war zwei Jahre lang eine Brache. Um endlich einen Schlussstrich ziehen zu …

Sylter Bauausschuss öffnet Ferienwohnungsbau Tür und Tor

Ohne Begründung, ohne Diskussion, ohne mit der Wimper zu zucken:   Warum nur? Warum? Diese Frage blieb im Raum hängen, als sich der Bauausschuss der Gemeinde Sylt mit großer Mehrheit gegen mehr Dauerwohnraum und für neue Ferienwohnungen entschied.  Die Zuschauerreihen im Rathaus (9. Dez. 24) waren gut gefüllt, als es darum ging, mit dem Bebauungsplan 28 eine zukunftsweisende Richtungsentscheidung zu fällen. Angesichts der anhaltenden Wohnraumkrise war man gespannt, wie die Diskussion im Bauausschuss ablaufen würde. Zwei Modelle standen zur Wahl. In Variante A sollte Dauerwohnraum künftig in nennenswerter Größe pro Gebäude festgeschrieben werden. Variante B gab Ferienwohnungen den Vorzug.  Man kann es so kurz machen, wie die Veranstaltung dann tatsächlich war: Ohne Diskussion, ohne Für und Wider, ohne Begründung, ohne ein Wort der Erklärung stimmten die Politiker innerhalb von wenigen Minuten mit überwältigender Mehrheit für Variante B. Mehr noch: Künftig sollen auch Keller und Spitzböden ganz offiziell bewohnbar sein. Pro Gebäude wird eine Dauerwohnung festgeschrieben, egal wie klein.  Es mühten sich zwar noch Joachim Schweitzer von der SPD und Karl-Heinz Rüther für die Grünen, die …

Sylter Bauausschuss berät den „B-Plan 28“ und der setzt Maßstäbe für die Zukunft!

Montag Vorentscheidung zur Lösung der Dauerwohnraum- und Fewo-Krise? Die Erwartungen sind groß, die Hoffnungen enorm. Gelingt der Politik am Montag ein Durchbruch in der Dauerwohnraum- und -Krise? Die Gemeindevertreter stehen durch die Kontrollen der Kreisverwaltung erheblich unter Druck, möglichst schnell Voraussetzungen zu schaffen, unter denen die Nutzung von Ferienobjekte künftig auf einer rechtlich sicheren Grundlage betrieben werden kann. Zugleich ist dies ein entscheidender Moment, in dem auf Sylt das Gleichgewicht von Wirtschaftsraum zu Lebensraum definiert werden müsste und der Schutz von Dauerwohnraum in der Bauplanung der Gemeinde für die Zukunft abgesichert werden sollte. Dazu soll nun eine Vorentscheidung in Sachen „Muster-Bebauungsplan“ fallen. Dieser könnte dann in seinen wesentlichen Bestandteilen als Blaupause für die gesamte Insel dienen. Grob vereinfacht gilt: einer für alle! Die Sache ist dringend, denn seit durch das Beherbergungskonzept schon 2020 das ganze Ausmass der Sylter Funktionskrise in der Gesellschaft und Wirtschaft festgestellt wurde, ist viel in Bewegung gekommen.  So ist mittlerweile bekannt, dass allein in Wenningstedt rund 85 Prozent des Wohnungsbestands bauplanungsrechtlich nicht als Ferienwohnungen betrieben werden dürften, ein überraschendes und schockierendes …

„Ich mache keine krummen Dinger“

Die Hecken abgeholzt, die Kinderspielwiese umgegraben, die Fenster vernagelt, die Wohnhäuser mit Bauzäunen umschlossen, die Mieter mit falschen und viel zu hohen Nebenkostenabrechnungen schikaniert und mit ständigen Besuchen zum Auszug gedrängt. Es gab keine Reinigung mehr, der Strom fiel aus. Vor fünfzehn Jahren vertrieb die SL Immobilien GmbH aus Bremen 22 Sylter Familien erfolgreich aus ihren Mietwohnungen in den gelben Mehrfamilienhäusern am unteren Ende der Bomhoffstraße in Westerland.  Unmenschlicher Umgang“ mit Sylter Familien „Das war der härteste Umgang, den ich je mit Mietern in ganz Schleswig-Holstein erlebt habe“, erklärte Stephan Sombrutzki vom Kieler Mieterverein, an den sich die Familien schutzsuchend gewandt hatten. Als „unmenschlich“ brandmarkte der damalige Vorsitzende des Bauausschusses Holger Flessau (CDU) das Vorgehen des Bremer Investors, der dort eine neue Wohnanlage errichten wollte. „Das ist einfach unmöglich“, beklagte Bürgermeisterin Petra Reiber und wollte die Häuser sogar beschlagnahmen lassen.  In den Gemeinderatssitzungen ging es über Monate hoch her. Der Berg kreißte – gebar aber am Ende nur eine Maus. Man einigte sich auf ein paar Zeilen Resolution: „Wir solidarisieren uns mit den Betroffenen und …

„B-Plan 28“ –  Wie Sylt die illegale Ferienvermietung in den Griff bekommen will

Mit neuen Bebauungsplänen soll die Quadratur des Kreises gelingen: Mehr Wohnungen für Insulaner, ohne die Ferienvermietung ernsthaft zu gefährden. Ein bisschen Rätselraten ist immer noch dabei. 11.000 Ferienwohnungen soll es auf Sylt geben und davon sollen rund ein Drittel „nicht genehmigungsfähig“ sein, so drückt es Kreisbaudirektor Jansen aus. Die Sylter Unternehmer befürchten sogar 70% illegalem Bestand. Auf gut Deutsch: Sollte die Kreisbaubehörde mehr als die Hälfte der Sylter Feriendomizile stilllegen, würde das beispiellose finanzielle Verluste für die Insel nach sich ziehen. Aber wie organisiert man das Ferienwohnen künftig rechtssicher? Welche Einheiten sind zu retten? Und wie? Blaupause „B-Plan 28“ Der offizielle Weg, der nun beschritten wird, führt über die Bebauungspläne. In einem sogenannten „B-Plan“ legt die Gemeinde die Nutzungsmöglichkeit der Grundstücke rahmensetzend fest. So ein Plan gilt in der Regel für ein abgegrenztes Gebiet innerhalb einer Stadt oder einer Gemeinde, das mehrere Straßenzüge umfasst. Am B-Plan kann man erkennen, ob sich Grundstücke in einem „reinen Wohngebiet“, in einem „allgemeinen Wohngebiet“ oder etwa in einem Gewerbegebiet befinden, mit wie vielen Stockwerken oder in welcher Höhe ein …