Autor: Lothar Koch

Bürgerbeteiligung

Kein Bürgerrat für Sylt – klares Votum der Gemeindevertretung 

In der Gemeinde Sylt wird es auf absehbare Zeit keinen Bürgerrat geben. Eine überwältigende Mehrheit in der Gemeindevertretung erteilte dem Konzept für mehr Bürgerbeteiligung eine klare Absage. Mit 17 Nein-Stimmen, bei nur 7 Ja-Stimmen (und keiner Enthaltung) machten die Kommunalpolitiker*innen kurzen Prozess. CDU, SPD, SWG und Insulaner waren sich einig: Die Bürgerfragestunde und die Ortsbeiräte reichten als Instrumente aus, um die Sylter*innen angemessen in den politischen Prozessen zu berücksichtigen. Die Grünen, der SSW und die Partei Zukunft hingegen sahen Bedarf für einen repräsentativen Bürgerrat nach Losverfahren und stimmten dafür. Zu wenige. Das Bürgernetzwerk „Merret reicht’s – aus Liebe zu Sylt“ zeigte sich enttäuscht. Gründerin Birte Wieda aus Keitum: „Es bleibt ein großes Rätsel, wie wir hier auf Sylt überhaupt noch zu Antworten in den ganz großen Fragen der Zukunft in Bezug auf Tourismus, Klimaneutralität, Ausverkauf, Dauerwohnraum und Verkehrskollaps kommen wollen.“ Mit dieser Absage an einen Bürgerrat habe Sylt eine große Chance verpasst, zumal die Finanzierungszusage und personelle Ausstattung des Projektes bereits da war. „Es liegt kein Mehltau auf der Sylter Kommunalpolitik, sondern Beton.“ Gleichzeitig bedankte …

UN ruft Jahrzehnt für die Meere aus- Sylt macht mit!

Merret weist immer wieder darauf hin, dass unsere Insel mit ihren Dörfern und Bewohnern durch Profitgier und schädliche Projekte gefährdet ist.  Aber was wäre Sylt ohne ein gesundes, ökologisch intaktes Meer? Daß Öl, Plastikvermüllung, Fischerei und ähnliche Nutzungen die Nordsee gefährden ist nicht neu. Mit dem Klimawandel und den geplanten Massnahmen zur Energiewende kommen aber ganz neue Gefahren auf uns zu: Deutliche Meereserwärmung, Meeresspiegelanstieg, Artenverschiebung, massiver Ausbau von Offshore-Industrie… Deshalb unterstützt Merret in diesen Tagen ein Projekt der Vereinten Nationen (UN): Am 9. März kann man online eine Konferenz verfolgen, in der sich Wissenschaftler über den Zustand unserer Weltmeere austauschen. Mit dabei Prof Dr. Karin Wiltshire vom AWI in List und Dennis Schaper von der Schutzstation Wattenmeer in Hörnum.(Programm unter diesem Link ) Dazu wird ein Film gezeigt, mit dem sich  Sylter Institutionen einbringen, um Hoffnung zu machen und zu zeigen, dass jeder sich für den Schutz des Meeres einsetzen kann. Er ist ab dem 9. März unter diesem Link zu finden:  

Merret hat immer Feuer- auch wenn die Biike nicht brennen darf

„Biike 2022 durfte nicht stattfinden, aber unser Engagement findet weiterhin statt und an unserem Biikesong (link) kann man sich immer wieder wärmen: klick hier: Song & Video-Link Wir lassen uns nicht unterkriegen. Von keinem Sturm, keiner Pandemie, keiner Entscheidungsverschieberitis, keinem Ausverkauf, keinem Leerstand, keinem Fachkräftemangel, keiner Wohnungsnot. Wir sind noch hier und wir sind noch nicht fertig. Die nächste Biike kommt und dann stehen wir zusammen am Feuer, lassen uns Löcher in die ollen Jacken brennen, weil ein paar Leute wieder zu doof sind, um ihre Fackel anständig zu halten und werden uns Geschichten erzählen, von den schönen Dingen, die uns auf dieser einzigartigen Insel zusammenschweißen. Die Dinge, für die es sich lohnt – trotz allem- hier zu bleiben und dafür seine Stimme zu erheben und zu kämpfen. In diesem Sinne “ leuchten wir mit dem Biikefeuer, das in unseren Herzen brennt“, wir schicken Licht und Wärme zu euch, den Duft von Grünkohl und angesengten Tannenbäumen. Wir wollen mit Euch Lachen und die Insel gemeinsam zu unserem Lieblingsort machen. Darauf freuen wir uns!“ Eure Merrets

Zu früh gefreut – digitale Sitzungen auf Sylt erschweren Bürgerbeteiligung

Es ist kaum zu glauben – nachdem Corona seit zwei Jahren viele Bereiche des Lebens lahmlegt, haben sich die politischen VertreterInnen der Gemeinde Sylt endlich dazu durchringen können, digitale Sitzungen durchzuführen. Bis es so weit ist, wird es noch ein wenig dauern, weil die Kommunalaufsicht des Kreises die Änderungen in der Hauptsatzung genehmigen muss. Aber egal, es wird sicher keine weiteren zwei Jahre dauern… Dieser Schritt in die richtige Richtung ist zugleich ein Schritt in weniger Demokratie: „Es wird auch in den digitalen Sitzungen definitiv eine Bürgerbeteiligung geben. Dazu müssten bis zwei Tage vor der Sitzung die Fragen eingereicht werden, ehe sie dann im Gremium besprochen werden“, erklärte Bürgervorsteher Frank Zahel (CDU) Wie bitte?? Der Bürger sitzt zu Hause vor seinem Bildschirm und darf die Frage nicht selbst vortragen? Und es gibt keine Möglichkeit der Rückfrage? D.h. es gibt auch nicht mehr die Möglichkeit zum Ende der Sitzung in der zweiten Bürgerfragestunde Fragen zu Sitzungsinhalten zu stellen? Liebe Kommunalaufsicht, bitte prüft gründlich und schickt den Entwurf zur Nachbesserung an die Gemeinde zurück.

Merret präsentierte: Rahmenplan der Städtebau-AG der TU Berlin in Westerland

Studenten der TU Berlin erarbeiteten Visionen für Westerlands Innenstadt Am Freitag, den 22. Oktober 2021, lud die Bürgerinitiative „Merret reicht’s – Aus Liebe zu Sylt“ zur Vorstellung des „Städtebaulichen Rahmenplans für die Innenstadt Westerlands“ ein. Eine Arbeitsgruppe der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) hat den Rahmenplan unter Leitung von Roland Schröder erarbeitet. Nun wurde der Rahmenplan erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, per Zoom-Videokonferenz und in einer zeitgleichen Hybridveranstaltung mit anschließender Diskussion. Die Veranstaltung fand reges Interesse. Online verfolgten ca. 35 Teilnehmer*innen die Präsentation. Im vollbesetzten Seminarraum in der Alten Post versammelten sich noch einmal ebenso viele Interessierte unter 3G-Bedingungen.  Die Studierenden der TU Berlin beschäftigten sich im Rahmen ihres Masterstudiums am Institut für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin mit der Innenstadt Westerlands. Zweimal besuchten die Studierenden im Frühjahr 2021 die Insel und führten dabei Expert*innen-Interviews, zum Beispiel mit Bürgermeister Nikolas Häckel oder der Lebenshilfe. Darüber hinaus boten die Studierenden Stadtspaziergänge an, um mehr über die Bedürfnisse der Inselbewohner*innen zu erfahren. Etwa 50 Bürger*innen nahmen dieses Angebot wahr. Und 355 Teilnehmer*innen beteiligten sich an einer Online-Umfrage. …

Bürgerbeteiligung

Quo vadis Sylt? „Merret reicht’s“ lädt zur Präsentation des Städtebaulichen Rahmenplans der TU Berlin

Welches städtebauliche Potenzial steckt im Westerländer Zentrum? Und wie lässt sich der Bereich zwischen Bahnhof und Strandpromenade in den kommenden Jahren entwickeln? Antworten auf Fragen wie diese geben Studierende der Technischen Universität Berlin bei der  Vorstellung des Städtebaulichen Rahmenplans mit Leitlinien, Zielen und Maßnahmen am 22. Oktober 2021 ab 18 Uhr in einer Zoom-Videokonferenz. Die Bürgerinitiative „Merret reicht´s – Aus Liebe zu Sylt“ lädt zur gemeinsamen Teilnahme mit anschließender Diskussion im Seminarraum in der Alten Post, Stephanstraße 6, 25980 Sylt ein. Mit der öffentlichen Übertragung der Videokonferenz schafft Merret die Möglichkeit, die Ergebnisse und Ideen der Forschenden allen interessierten  Sylterinnen und Syltern zugänglich zu machen und zur Debatte zu stellen. Für den Städtebaulichen Rahmenplan hatten sich zwei Studienprojekte des Instituts für Stadtund  Regionalplanung der Technischen Universität Berlin rund ein Jahr lang mit der Insel Sylt, dem Ortsteil Westerland und insbesondere dem Innenstadtbereich zwischen Bahnhof und Strandpromenade beschäftigt. Neben Grundlagen, Rahmenbedingungen sowie historischen Entwicklungen untersuchten die Studierenden vorliegende Planwerke, Satzungen und Gutachten  auf ihre Wirkungsweise und Möglichkeiten. Dabei stimmten sie sich mit dem Bereich Ortsentwicklung der …

Merret gibt Impulse!

Die Innenstadt von Westerland empfinden viele als nicht mehr zeitgemäss und zu wenig BürgerInnen-orientiert. Nun stehen Fördermittel des Landes für Innenstadt-Attraktivierung zur Verfügung. Leider ist bislang die Stadtverwaltung nicht in die Pötte gekommen, die Mittel mit guten Ideen zu beantragen. Deshalb legt Merret jetzt ein Impulspapier vor: Die Weiterentwicklung und Modernisierung der Westerländer Innenstadt sieht „Merret reicht’s – Aus Liebe zu Sylt“ als ein sehr wichtiges Thema an. Ein Funktionieren dieses urbanen Raumes ist nicht nur die Grundlage für das wichtige Standbein der Insel, den Tourismus. Es ist auch essenziell, damit Westerland seine Funktion als Zentrum erfüllen kann. Vor allen Dingen trägt eine lebendige Innenstadt zur Identifikation der Bewohner der größten Gemeinde der Insel mit ihrem Lebensraum bei. Vor diesem Hintergrund sieht „Merret reicht’s – Aus Liebe zu Sylt“ den Impuls der SMG, diesbezüglich einen kooperativen Prozess anzustoßen, als sehr wertvoll an. Dieser Prozess sollte schnellstmöglich in Gang kommen. Das Bürgernetzwerk ist gerne bereit, hier seinen Beitrag zu leisten und freut sich auf eine Zusammenarbeit mit allen Akteuren. Dieser gemeinschaftliche Prozess braucht Zeit. Zeit, die …

Merret-Aktion in der NDR-Nordtour

„Wahlheimat Sylt“ hieß das Thema der neusten Nordtour im NDR-Fernsehen. Eine interessant geschnittene Sendung über Sylt, die Menschen vorstellt, die sich entschlossen, aus ihrer Heimat auf die Insel zu ziehen und  hier  zu leben. Stellvertretend für MERRET wurde Silke v. Bremen von unserem Netzwerk begleitet, die einst aus dem Alten Land nach Sylt zog. Die Sprecherin führte die ersten Bilder von Merret mit den Worten ein: „Diese Truppe hier ist gereizt, sie haben Gasflaschen dabei und Zündschnüre“. Was natürlich völliger Unsinn ist und vermutlich einem journalistischem Jargon geschuldet ist. Ein wenig Provokation am Anfang macht sich ganz gut. In Wirklichkeit war es ein Bunsenbrenner und viele Biike Fackeln, aus denen wir am Strand ein Herz formten- aus Liebe zu Sylt. Immerhin! Dank dieser Sendung sind wir überregional gesehen und gehört worden. Die Reaktionen sind verblüffend zahlreich und positiv, wie Familie R. aus Niedersachsen, die uns unter dem Stichwort „Wie ich mir Sylt in 20 Jahren wünsche“ schrieb „Ich wünsche mir, dass meine Enkel eines Tages das gleiche Gefühl haben dürfen wie ich vor 36 Jahren …

Merret trifft Habeck auf Sylt

Anlässlich seiner „KüstenTour“ stattete Robert Habeck der Insel Sylt einen Wahlkampfbesuch ab. Merret nutzte als Bürgernetzwerk die Gunst der Stunde und übergab folgenden Brief mit Forderungen an die grosse Politik: Westerland, den 12. Juli 2021 Lieber Robert Habeck, wir brauchen Sie! Jetzt! „Verantwortung beweist sich dann, wenn man bereit ist, über das eigene unmittelbare Interesse hinaus zu handeln.“ Dieses Zitat stammt von Ihnen und wir – das Bürgernetzwerk „Merret reicht´s“ – teilen Ihre Auffassung. Seit Jahrzehnten erleben viele Insulaner und ihre Gäste den Raubbau an der Insel Sylt. In der Folge hat sich Politikverdrossenheit und Ohnmacht etabliert. Wir wollen nicht länger schweigend zusehen, wie die Inselnatur und die hier lebende Gemeinschaft am „immer mehr“ des touristischen Wachstums zugrunde geht. Seit einem Jahr arbeiten wir uns in Ursachen und Folgen von Dauerwohnraummangel, ökologische Übernutzung, Verkehrskollaps und Overtourismus unserer Heimatinsel ein. Sylt darf nicht länger eine Goldgrube für andere sein, nicht für Kapitalanleger, die in Sylter Betongold investieren, und schon gar nicht für das Land Schleswig Holstein oder den Bund selbst ( Grunderwerbssteuer und Erbschaftssteuer sind nur …